Laurie Anderson

Einen der Radio-Abende auf der Picknickdecke auf der Landiwiese wird die US-amerikanische Performancekünstlerin, Musikerin und Filmregisseurin Laurie Anderson gestalten. «Night Picnic» ist eine Sammlung von Songs und Geschichten über Picknicks, Traurigkeit, Bücher, Dinge, die zuhören, Eltern, Glück, Ehen, die schiefgehen, die Faszination der Zukunft, Krieg und Essen.

Die Künstlerin dazu:
«‹Night Picnic› is a collection of stories from the middle of a disaster zone, notes from a country that is in a deep dream state, unable to separate real and unreal. Do countries dream?
‹Night Picnic› also includes some strategies for survival, hypnotic experiments  and many stories that are combinations of rumor, history, speculation, false memories, fantasy and idiocy. Das Leben ist kein Picknick. And then again, even a picnic is rarely a picnic.
‹Night Picnic› includes three pieces from ‹Dokument 2›, ‹Quartet for Sol LeWitt› and features Rubin Kodheli.
‹Night Picnic› is dedicated to Hal Willner my great friend and producer and to Germano Celant my friend and curator, both gentle souls who died in the covid plague.

Dank an Peter Scherer,  Brian Eno, Ebe Oke, Mario McNulty and Rubin Kodheli.»

Laurie Anderson war erstmals bei der dritten Ausgabe des Theater Spektakels 1982 zu Gast, und zwar mit ihrer achtstündigen Mammutperformance «United States Part 1–4», die ausser in Zürich nur noch in London und New York zu sehen war. Seit damals versucht sie neben anderen Projekten immer wieder, ihr Land, die USA in Worte und Bilder zu fassen, wie man es kürzlich auch in ihren neuen Radioformaten hören konnte – und was angesichts der offensichtlichen Absurdität nicht einfacher geworden ist.

In den vierzig Jahren Geschichte der Performing Arts, die sie mit dem Theater Spektakel teilt, stand Laurie Andersons Arbeit in verschiedensten Medien immer für Experimente mit neuen Formen, Formaten, Sprachen und für das Ausreizen der Grenzen, die Kunstformen sich bis dahin gegeben hatten. Viele ihrer Innovationen wurden stilprägend für Generationen von Künstler*innen, die ihrerseits mit Arbeiten beim Theater Spektakel gastierten. Neben der Arbeit an ihren Platten und Büchern hat Anderson vergangenes Jahr auch wieder für den Bühnenraum gearbeitet und mit «To the Moon» eine neue performative Virtual-Reality-Installation am Manchester International Festival präsentiert. (mvh)

Zu den Collective Listenings

Gemeinsam Radiohören mit Picknickdecken auf der Landiwiese ist eine der Antworten des Theater Spektakels auf die Pandemie. Performer und Musiker*innen aus Beirut, Nairobi, Windhoek, New York und Oslo haben neue Audioformate für Sommerabende in Zürich entwickelt. Zwei Dinge haben das Theater Spektakel schon immer ausgemacht: Gemeinschaft und Internationalität − beides ist gerade kaum möglich. Um darauf zu reagieren, haben wir Künstler*innen gebeten, aus der Ferne Projekte für ein Format des gemeinsamen Hörens zu entwickeln. Collective Listening nennen wir das, legen sehr viele Picknickdecken auf die Landiwiese und stellen Radios drauf. Dort hören Sie dann mit Hunderten anderen gemeinsam jeweils an einem Abend Songs und Stories der amerikanischen Performancekünstlerin Laurie Anderson, ein moderiertes Konzert der libanesischen Band Mashrou’ Leila, tauchen ein in eine Klanglandschaft des namibischen Performers Nashilongweshipwe Mushaandja oder lauschen den «Calls of the Hummingbird», erzählt von Ogutu Muraya und drei Geschichtenerzählerinnen.